Die Kleintierzüchter haben einen guten Ruf

Mit wesentlich kleineren, aber nicht weniger liebenswerten und teilweise auch recht wertvollen Tieren befaßt man sich im Kleintierzuchtverein Nastätten und Umgebung, übrigens bereits seit 1906.

Zumindest gilt dieses Datum als offizielles Gründungsjahr für einen aus Geflügel-, Kaninchen- und Reisetaubenzüchtern gemischten Verein, über den schriftliche Zeugnisse nicht mehr zu existieren scheinen.

Ab 1927 berichtet der damals in Nastätten erscheinende „Rhein- und Lahnanzeiger" des öfteren von Aktivitäten heimischer Geflügelzüchter. Als Förderer und Organisator tat sich dabei Tierzuchtinspektor Dr. Schneider vom hiesigen Tierzuchtamt in der „alten Oberförsterei" hervor. Schon zu dieser Zeit bereicherten die Züchter den Nastätter Oktobermarkt um eine Kleintierausstellung, die inzwischen längst zur liebgewordenen Tradition geworden ist.

Vorsitzender wurde damals David Seibel, der bis zu seinem Tode 1957 dem Vorstand angehörte. Seit 1927 fungierte Paul Gill als Preisrichter für Groß- und Wassergeflügel. In der Gründungsversammlung des „Geflügelzuchtvereins Nastätten und Umgebung" am 7. Oktober 1927 übernahm er das Amt des Kassierers. Er züchtete schon als Bub Gänse, Hühner, Enten und Tauben und kann sich genau erinnern, daß in der einstigen „Weinwirtschaft Heil" in der Rheingaustraße Siegerurkunden hingen, die ein Nastätter Kleintierzuchtverein für Zuchterfolge mit Kaninchen dem im Ersten Weltkrieg gefallenen Heinrich Heil ausgestellt hat.

Schriftliche Unterlagen hat der heutige Kleintierzuchtverein erst ab 1927, erstellt vom damaligen Geschäftsführer, dem Landwirtschaftslehrer Walther. Wie aus dem Protokollbuch hervorgeht, übernahm Hans Horn 1934 die Geschicke des Vereins, dem sich zwischenzeitlich auch Kaninchenzüchter angeschlossen hatten. Bald wirkte sich die „neue Zeit" auch bei den Kleintierzüchtern aus: Man wählte einen hiesigen SA-Sturmbannführer zum „Protektor" und rief zur „Erzeugungsschlacht im III. Reich" auf, um die Einfuhr von ausländischen Eiern und Geflügel zu drosseln. Zu einer recht regen Öffentlichkeitsarbeit gehörte ein österliches „Eiersuchen" für Kinder. 1935 zählte der Verein 46 Mitglieder und beschickte eine Lokalschau mit 260 Tieren. 1940 führte man in Nastätten eine Kreisschau durch, doch im Krieg ließen die Aktivitäten stark nach.

Bereits am 23. Februar 1946 fand wieder eine Mitgliederversammlung statt. Eine erneute Kreisschau 1952 und vor allem die Landesverbandsschau 1957 waren Höhepunkte des Vereinslebens in den Nachkriegsjahren. Der Kleintierzuchtverein Nastätten und Umgebung zählt heute 72 Mitglieder. Seit 1967 wird er von Josef Meuer aus Bettendorf mit viel Elan geleitet. Beachtliche Zuchterfolge haben zu seinem guten Ruf beigetragen, und aus dem Nastätter Oktobermarkt ist der Verein nicht mehr wegzudenken: Jährlich richtet er eine gutbesuchte Lokalschau an diesen Tagen aus, und für den Festzug stellt er regelmäßig einen attraktiven Wagen.

 Seit 1994 ist Axel Harlos aus Marienfels Vorsitzender, Josef Meuer wurde Ehrenvorsitzender. Die Mitgliederzahl schrumpfte zwischenzeitlich leicht, doch immer noch richten die Kleintierzüchter zum Nastätter Oktobermarkt ihre beliebte Lokalschau aus.

A_up.gif (206 Byte) GESCHICHTEN RUND UM DEN BIENENKORB

 

 

 

 1997 wurde ein aktives Mitglied erstmals Deutscher Meister: Werner Gärtner aus Heidenrod holte den Titel mit seinen „Stralsunder Tauben".

 

 

 

 

 

 

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